Der Dax war rückblickend im Oktober unter 14.949 gerutscht, aber ohne weiteren Impuls nach unten. Im Gegenteil, ein deutlicher Kursschub nach Norden mit 1400 Punkten vom Tief gerechnet. Im ersten Moment kann man die letzte Analyse als absolut falsch deklarieren. Aber in der technischen Analyse geht es weniger darum punktgenaue Prognosen zu erstellen und immer die Richtung zu erahnen. Sondern in Szenarien zu denken und Kursbereiche auszuloten, in denen die Wahrscheinlichkeit für eine Trendumkehr oder Trendverstärkung höher ist. Und schlussendlich die Situationen zu erkennen, ab der der prognostizierten Verlauf nicht mehr tragfähig ist. Flexibilität im hier stark gefragt, aber nicht im Sinne eines ständigen Positionsswitches. Die Prognosekraft geht umso stärker zurück umso kürzer die Zeiteinheit in der man handelt. Als Beispiel: Die erste Indikation auf Stabilisierung zeigte der Aktienmarkt mit einem lupenreinen Hammer im Tageschart in Verbindung einer Divergenz-Bildung. Aber um diese Kerzenformation trading-technisch gut umzusetzen, ist das Kursverhalten bei der Ausbildung und das Umfeld entscheidend. Wurde der Hammer auf einer Unterstützung gebildet oder evtl. sogar außerhalb des Bollinger Bandes. Wie stark fällt die Reaktion innerhalb der nächsten 3 Tage aus. Wie ist das Verhalten (Kerzenfarbe) in der Konsolidierung. Gibt es weitere Anhaltspunkte von anderen technischen Signalen. Ein guter Indikator für ein erfolgreiches „Hammer“- Signal liegt dann vor, wenn der letzte Widerstand überhandelt wird. Dann sind zwar die Gewinne in der Regel kleiner aber die Chance auf ein positiven trade deutlich erhöht.  Zurück zum aktuellen Kursverlauf: Auch hier bildet sich derzeit ein Hammer im Wochenchart. Allerdings in einer ganz anderen Konstellation. Der Körper bildet sich innerhalb der letzten Kerze und ist zu weit vom untern Bollinger Band entfernt. Das Tief liegt zwar genau dort und der rote Aufwärtstrend wurde erfolgreich getestet. Aber die Wochendivergenz im RSI bescheinigt dem Dax weiterhin rel. Schwäche. Auch die absolute Länge der vorherigen Schwarzen Candle sollte zur Vorsicht mahnen. Zumal diese durch ein Fehlsignal am all time high entstanden ist. Das gefällt mir in meiner subjektiven Meinung nicht und ich bin gespannt wie weit der kurzfristige Impuls noch trägt. Über 15757 steigt die Erfolgschance auf einen Test des letzten Hochs deutlich. Bei nachgebenden Kursen bereits um 15623 ist das ein Indiz auf nochmaligen Test bei 15147. Deutlich fallende Kurse ergeben sich aber auch erst wenn das letzte Tief bei 14809 unterboten wird. Derzeit glaube ich nicht an einen zeitnahen mittelfristigen Ausbruch. Weder auf der Oberseite noch auf der Unterseite. Die Bollinger Bänder geben ein guten Anhaltspunkt für die Zeit um den Jahreswechsel. In vielen Situationen ist es eben sinnvoll nicht im Markt zu sein. Der nächste Triggerpoint für eine Einschätzung liegt zwischen 15.623 und 15757.

Widerstand: ~ 15.623  | ~15757  |  ~ 15.911  | ~ 16.202

Unterstützung:   ~ 15.147  | ~ 14.949  | ~ 14.800

 

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